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Winteres



 – Mein Mund schmeckt den Atem der Nacht, ihr Kadaver

zersetzt sich bereits, wird zu schwammigem Blau.

Das Funkeln der Sterne vergreist im Palaver

und fällt in den Rinnstein, zerschlissen und mau.

 

Ich mag kein verkrustendes Sehnen mehr, schleiche,

mein Herz in der Tasche, am Ufer entlang.

Die Wasser sind sprachlos, und Sturm trägt das bleiche

Gewölle der Zuversicht über den Hang.

 

Das Ding aber flattert, erbarmungslos brennend,

wie schwärendes Blut unter baumhohem Grind,

zerstörerisch krampft es mich niederzuzwingen.

 

Doch endlich ertrinkt es. Ein trotziges Kind,

das wütend zurückschlägt, sein Schicksal erkennend.

Vermag eine Nachtigall winters zu singen?



 – Andrea M. Fruehauf –