S-Lyrik
I.
Der Juni ist präzise
er führt das Sommerbuch
mit Akribie
Mein letzter Eintrag handelte von kühlen Nächten
und ich gestehe meine Schönschrift war dabei
etwas nachlässig und wie ich fürchte
metrisch ungenau
Im Stillen träume ich vom Tau
II.
Komm kleiner Fuchs
bring mich nach Haus
den Wolken ging der Regen aus
Und schlägt der Wind
dem Leichtsinn noch
das Wetter um
dann find ich uns ein Nesselblatt
Ich warte am Aglaiahang
komm kleiner Fuchs
wir wollen heim
III.
Ab hier fehlt der Gesang
der Grazien steht im Hesiod
der Sommer ist bekanntlich stumm
Ich hab mir sagen lassen dass
im Baggersee seit Jahren
niemand mehr ertrunken ist
IV.
Jetzt heißt es warten
die Welt ist rund
ich hasse Rilke
ab morgen wird
der Wetterdienst sich äußern
– sufnus –