Einverleibung
– Die Großstadt, wie ein Biest mit kalten Klauen,
knipst abends ihre tausend Augen an.
Dann schleicht sie mit der Einsamkeit heran,
um manche bange Seele zu verdauen.
Genüsslich fängt sie an mit dem Zerkauen,
weiß, wie mit Sorgen sie zersetzen kann,
zieht Sinn und Zeit formlose Fetzen an
und einverleibt sich letztes Urvertrauen.
Zurück lässt sie so manche leere Hülle.
Jetzt rätselt man im Haus, wer ihn wohl kennt.
Fast kann man etwas wie Gemeinschaft spüren.
Ein fremder Nachbar in der Großstadtfülle
– die Türe erst nach Wochen aufgestemmt.
( «Man konnte den Geruch nicht ignorieren!» ).
– Claudia Neubacher –