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die Zeit gab uns 

Spiegel der Zukunft 



– den Sommer habe ich mir längst 

aus dem Haar gekämmt und 

dem Sturm meine Locken geopfert/ 

dem Leben das Blond 


Ich lese das Buch der Zeiten davor 

laufe Wege die sich vor mir teilen/ 

der Horizont ist nicht weitab 

schau' ihm soeben in die Augen 



 – Morphea –


 


Klecks im Meer



die Luft sie flirrt und irgendwer

hat rote Farben angemischt

mit Blau aus nordgeneigtem Meer

und über’s Morgenland gewischt


gen Westen zieht ein lila Band

legt sich auf Leinwand-Schafe

verwirkt sich mit dem Abendland

ins Dunkelblau - zum Schlafe



 – Morphea –



 


Impressionen eines Sommers 



– Der Saft des ausgepressten Lebens einer Apfelsine 

Tropft auf das H2O das im liquiden Aggregat
In glasumhüllter Leere wartet um sich zu verbinden 
Und einen letzten Weg in meinen Mund zu finden 


Die Füße laufen quicklebendig und recht froh 

Ins Meer und trennen fleißig Molekülstrukturen. 

Milliarden Jahre drängen sich durch alle Zehen 

Die Gischt aus Zeit mir ins geleerte Glas zu wehen. 



– Morphea – 






Bilddynamik



– in diesem Bild

aus Untergangssonne

am Meer

radelt ein Mensch 

nur solange durch die Idylle

bis

er aus dem Rahmen fällt



– Morphea –





Nordish by nature 



 – am Morgen zogen rotmelierte Streifen 

und ostwärts hob sich Sonne aus der Flut 

das Licht des Tages folgte einer kurzen Glut 

ein letztes Mal nach diesem Meer zu greifen 


den Augen bietet sich ein Möwentreiben 

als würden sie im heißen Wind der Sonne 

mit ihren Schnäbeln ungestümer Wonne 

den Tag verschiebend sich an Wolken reiben 


die Nacht changiert im Lichtermeer aus Strahlen 

und Venus folgt der Scheinbarkeit der Welt 

die langsam in der Dunkelheit zerfällt 


sie würde mit der Nacht den Mond bezahlen 

als Morgenstern sich in den Himmel malen 

die Möwen haben einen neuen Tag bestellt 



– Morphea –



 


the big tiny 



– Nachts fallen Sterne ins Meer 

weiß nicht wer sie wirft, wer sie fängt 

und dass es mich meerwärts drängt 

gezeitenlängs, die Nacht wiegt schwer 


Bin ich die, die wartend am Saum 

sich in den Elementen fand 

treibendes Zeitgut verloren im Sand 

zerriebener Sterne – im Zwischenraum 



– Morphea –



 


Senryu #1 



Die Zeit schlägt Wellen 

Ich setz Segel in den Sturm 

Das Festland kentert 



– Morphea –




Friesisch herb 



 – Der Ostwind scheitelt streng von links
Legt Dauerwellen übers Meer
Die Jollen wippen aufgeregt
Und Wolken jagen regenschwer

Die Brandung schäumt derweil vor Wut
Der Leuchtturm lächelt Licht ins Weit
Das sich an Horizonten bricht
Im Möwenland und durch die Zeit

Der mondgezognen Wasserwelt.
Ich bin der gelbe Fleck im Bild
Im Grau aus Wolkenmeer und Gischt.
Bis  Dunkelheit darüberwischt.


– Morphea –




 handmade by life 



 – Der Wind riss nur die Decke auf 

Und spielte mit dem Fetzen Mond 

Die aufgestickte Sonne schien 

Die Nacht wich wie gewohnt. 


Sekundenmaschen häkeln Zeit 

Am Nachtsaum wartet schon der Tod 

Und während ich die Fäden zieh 

Färbt sich die Decke abendrot. 



– Morphea –



 


voll bio logisch



 – Nachdem du die «Vergissmeinnicht»

die ich nur für dich in Nachbars Garten klaute 

rücksichtslos im Müll entsorgt hast


versuche ich ungeduldig

eine Arschlochpflanze zu züchten

die deinen Namen tragen wird.



– Morphea –





Impressionen 

eines Sommermomentes



– Der Saft des ausgepressten Lebens einer Apfelsine

tropft auf das H20 das im liquiden Aggregat

in glasumhüllter Leere wartet um sich zu verbinden

und einen letzten Weg in meinen Mund zu finden


Die Füße laufen quiklebendig und recht froh

ins Meer und trennen fleißig Molekülstrukturen

Milliarden Jahre drängen mir durch alle Zehen

um Gischt aus Zeit mir ins geleerte Glas zu wehen



– Morphea –





Die relative Gemeinheit 
der Zeit


– Sie läuft mir davon, wenn ich gerne verweil‘
und zeitlupt, relaxed, wenn es mir pressiert,
malt Grau in die Haare, zieht Zeitfalten mir,
in die ich gern flüchte, sie relativiert

und wurde geboren durch meinen Verstand,
wo wäre sie wohl, wenn ich niemals wär‘?
Mensch Albert, wo ist der Emcquadrant:
Mein Leben rennt ewig dem Licht hinterher.

– Morphea –




 ashes to oceans 


– das Meer es wurde mir geschenkt 
mit allem was sich wellt und kront 
ich atme Salz und spüre mich 
in allem was dort lebt und wohnt 
und eines Tages werde ich 
mit allem was ich bin versenkt 

– Morphea –




 Haukes Land 


– wenn Nacht sich über Deiche legt
wo grade noch im Lichtgewand
ein Himmel tausend Farben trug 
und schleichend mit der Zeit verschwand 

die Stille summt, mit ihr der Wind 
der nicht mehr durch die Gräser streift 
die Schafe wandern dämmerwärts 
bis Dunkelheit nach ihnen greift 

– Morphea –





(Die KI zeichnet für das Gemälde verantwortlich)


Apfelexitus


 – auf einen Apfeltee blieb ich nur um in mir zu ruh'n
dem nachzuschau'n wie Blätter gravitationell
ein wenig langsamer als dieser eine Apfel
aus ihrem Universum fallen – und noch schnell

zieh ich den Kopf ein – Newton tat es (glaub ich) auch
die Tassenmasse starb im grünen Kugelschuss
zerbarst – mich zieren zart teeîne Sommersprossen.
Die Kernfrucht – nach dem Todesfall – verstarb als Apfelmus

– Morphea –