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Schäferstündchen



 – Der erste Sonnenstrahl begrüßt die Erde.

Ein weißgelocktes Schaf verlässt des Schäfers Zelt.

Es schaut sich um. Blökt glücklich in die Welt.

Tut einen Sprung. Und trabt zurück zur Herde.


Nun kommt der Schäfer aus dem Zelt gekrochen,

Reibt aus den Augen sich den Schlaf.

Und reckt sich. Blickt versonnen auf das Schaf.

Und murmelt: «Könntest du doch auch noch kochen …»



– Fritz Pfeiffer –



 


Dichterische Freiheit 



 – Der Dichter ist nach Versen gierig, 

Doch oftmals ist das Dichten schwierig.

 Jedoch steht fest: Ein guter Reim
Ist wichtig beim Gedichteschreim. 

Rechtschreiben nimmt man nicht so streng; 

Erlaubt ist durchaus auch mal Slang. 

Beachtet man zu sehr die Form,
Ist oft der ganze Vers verdorm. 

Ein Beispiel: Hat ein Lastenkahn 

Nun Kohle oder Kies gelan? 

Da ist «gelan» nicht ganz korrekt, 

Doch weiß man, was dahintersteckt. 


Doch and‘rerseits soll man beim Reim 

Sprachbeugung auch nicht übertreim: 

Des Dichters Freiheit, meine Liem, 

Zu übertreim, wär übertriem! 


Nichtsdestotrotz, wie dem auch sei, 

Es lebe hoch die Dichterei!
Wie? Was? Du liebst nicht meinen Reim? 
Dann kannst du mir gestohlen bleim! 



– Fritz Pfeiffer –





 Der Blinddarm



– Ich steh am Rand von meinem Grabe,
Weil ich noch einen Blinddarm habe.
Der hat sich jetzt entzündet!

«Es bleibt nur eines: Die OP!
Sonst tut dir bald kein Zahn mehr weh!»
Hat mir der Arzt verkündet.

Doch ich, ich denke mir im Stillen:
Der will sich nur die Taschen füllen!
Ich geh' nicht unters Messer.

Ich hab mich mit dem Arzt verkracht
Und flugs mich aus dem Staub gemacht.
Jetzt geht's mir wieder besser!


– Fritz Pfeiffer –