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So jedenfalls nicht!



– Ich möchte nicht erschlagen werden,

auch nicht erdrosselt, -dolcht und -stickt,

nicht überrollt von Büffelherden

und nicht zerbombt im Grenzkonflikt.


Kein Unfall soll mein Leben kürzen,

kein Attentat und auch kein Mord,

Ich möchte nicht vom Felsen stürzen,

von Brücken oder über Bord.


Auf keinen Fall will ich verbrennen,

an Krankheit sterben oder Gift,

im Kugelhagel wie John Lennon,

durch Sturz aus einem Sessellift.


Auch lehn ich Tod durch Altersschwäche

genauso ab wie Suizid,

und dass ich mir das Rückgrat breche,

weil sich ein Flusspferd auf mich kniet.


Der Sensenmann hört meine Klage

und sinnt: An Todesarten käm

dann aber gar nichts mehr in Frage …

Na und, Gevatter? Dein Problem!



– Stefan Pölt –





 handmade by life 



 – Der Wind riss nur die Decke auf 

Und spielte mit dem Fetzen Mond 

Die aufgestickte Sonne schien 

Die Nacht wich wie gewohnt. 


Sekundenmaschen häkeln Zeit 

Am Nachtsaum wartet schon der Tod 

Und während ich die Fäden zieh 

Färbt sich die Decke abendrot. 



– Morphea –




 

Mein vermutliches Vermächtnis



 – Mit spöttischer Verachtung will ich dereinst

da ich verbannt aus Epikurs Garten

die Stoa hinter mir lassend, den bunten Tand

die verschlungenen Pfade

den lärmenden Rausch fliehe

ausbrechen aus dem Zirkel von 

Gutsein und Genuss.


Eintreten ins Unbekannte

den Göttern nahe, doch nicht gleich

der Ewigkeit verbunden und ein jeder

der je hier wandelte oder wandeln wird

sein.


Erst in der vollkommenen Ordnung

der Ruhe frönen

und mit den Göttern das Nichts

erwarten, aus dem alles neu entsteht.

Auch die Götter.



– tueichler –





Unterwegs



– Der Tod ist heute wundersamer Laune.

Er schreitet summend über warme Hügel,

Am Hut ein Sträußchen flüsternder Alraune,

Verdreht sich kurz vor eines Steines Spiegel

Und putzt verschmitzt mit munterem Geraune

Dem nächsten Engel einfach so die Flügel.


Des Nächtens hielt er Ernte, welche Wonne!

Er schnitt und mähte, löschte ein paar Kerzen,

Vergatterte die beinerne Kolonne

Wie aufgeräumt, um hie und da zu scherzen.

Er fächelt sich ein Wölkchen vor die Sonne

Und ruht ein wenig, pflegt die alten Schmerzen.


Zum Abschied winkt er einmal noch den Linden.

Sie rauschen leise, ohne je zu klagen,

Und sehen ihn im nahen Wald verschwinden.

Schon bald ertönt sein emsig lautes Schlagen.

Er eilt sich, um aufs Neue zu befinden

Und lässt den Wind die Kunde weiter tragen.



– Andrea M. Fruehauf –