Sturm
(Kindergedicht)
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– Fegt ein Sturmwind übers Haus,
bläst den Rauch vom Schornstein weg,
lässt die Fensterläden klappern,
sammelt sich im Straßendreck,
scheucht die Käfer aus den Ritzen,
wirbelt Mücken durch die Luft ,
kippt die müllgefüllte Tonne
wie ein Spielzeug um und ruft
Regen aus den Wolken runter,
Blitz und Donner übers Haus,
faule Äpfel und Tomaten
kullern aus der Tonne raus,
Büchsen scheppern, Tüten klatschen,
Hühnerknochen fliegen rum,
Tonne spuckt Kartoffelschalen,
steht im Wind, fällt wieder um,
rumpelt übers Straßenpflaster,
heulend hält der Wind sie fest,
leer die Tonne? Alte Hose
knüllt sich noch um Würstchendose
unten in der Tonne drin,
holt der Wind sie aus der Tonne,
treibt mit Dose und der Hose
hoch hinaus und hin zur Sonne,
die jetzt über allem schaukelt
gelb wie eine Riesenrose.
– Peter Welk –