Lebenswandel
(Schüttelreime)
– Kernig war ich meist und forsch,
heute bin ich feist und morsch.
Wenn mit meinen ollen Sechzig
Dinge laufen sollen, ächz ich.
Mir gefällt's, mich hinzusetzen
statt ganz ohne Sinn zu hetzen.
Bloß zur Faulheit steh ich Erbe
der Flaneure (eh ich sterbe).
Doch man rät mir: »Biege deine
Muskeln, Sehnen, die Gebeine!
Mach es immer wieder, gleich,
so nur bleiben Glieder weich.
Aktiviere die Gelenke!«
Weil ich an die Liege denke,
bilde ich den Reim zur Hast
und der lautet: Heim zur Rast.
Selten soll ich feiern, buttern,
niemals wie die Bayern futtern,
lieber täglich Möhrchen essen
und's Gewicht samt Öhrchen messen.
Nun, ich mag's mit Fetten lieber
und bin im Buletten-Fieber,
trinke gern auf Festen Bier,
eins zwei drei, am besten vier.
Seit den frühen Jugendtagen
kann man mich mit Tugend jagen.
Aber halt mal, war nicht gar ... ?
Vieles hier ist gar nicht wahr.
– Didi.Costaire –