Am Himmel
– Inmitten der vollen Ähren,
betupft von den leuchtenden
Sprenkeln des grellroten Mohns,
lagen wir mit dem Donnergrollen,
atmeten Heupferdchenträume
mit dem Wiegen der Halme.
Du wolltest fliegende Fische
zählen. Ich bloß immer wieder
deine Sommersprossen
und die versprengten Galaxien
im endlosen Blau deiner Iris.
«Eins!» riefst du und lachtest.
«Da – zwei!» Und ich versank
in den Spiralarmen deiner Locken.
Ich hätte dir gerne einen gefangen,
doch du hattest die Zeit angehalten.
Irgendwo in der Welt knatterten
Motorräder vorüber, holperten
über das alte Kopfsteinpflaster
der Höhenstraße, und der
auffrischende Wind trug mit dem Duft
von Marillenknödeln und Butterbröseln
das Glück in unser Universum.
– Claudia Neubacher –