Geierstunde
– Es sitzen ein paar Geier
und warten auf ein Aas -
manch einer tut als sei er
was ganz Besondres! Was?
Der Hunger aufs Zerreißen,
der steigert sich enorm -
hat einer nix zum Beißen,
kommt leicht er aus der Form.
Man braucht was auf die Gabel,
ein „Nicht vorhanden“ nervt.
Zuweilen wird ein Schnabel,
schon hier und da geschärft.
Und dann geschieht ein Wunder,
ein Aas fällt rasch hinein.
Die Freud kommt auf, profunder
könnt eine Freud kaum sein.
Man reißt das Aas in Stücke -
ein jeder Geier hofft,
dass ihm der Groß-Biss glücke,
wenn nicht, wird drum gezofft.
Bald ist das Aas verschwunden,
in Bäuchen, kugelrund,
doch schon, nach ein paar Stunden,
hofft man aufs Neue …
Und ...
– niemand –