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Die Letzte



 – Der Morgen dräut, mein Schädel brummt

und schmerzt im Übermaße,

mein Mund ist taub, ein Tierchen summt

um meine müde Nase.

 

Ich hole aus – das blöde Vieh

entfleuchte wohl ins Zimmer – 

und schlage mir mit Energie

aufs Maul. Es kommt noch schlimmer!

 

Nun heb ich mich ins Waagerecht

und seh auf der Toilette:

Am Spiegel hängt mein Folterknecht

und putzt sich die Facette.

 

Mein Handtuch saust, das Glas zerschellt,

und ich bin Ach! zerschunden.

Die Fliege? Bleibt auf dieser Welt

und leider auch verschwunden.

 

Der Mokka röchelt, ich hab Zeit

und streck am Tisch die Glieder,

da schwirrt das Untier, kampfbereit,

auf meine schweren Lider.

 

Ich schrecke auf, der Kaffee mit,

und tünch mir Hemd und Hose,

die Fliege kreist als Satellit

um meine Zuckerdose.

 

Gleich setzt sie sich! Ich atme nicht,

vorm Auge weiße Blitze –

der Tisch, der nun zusammenbricht,

schlägt mir ans Kinn! Na, Spitze!

 

Der Morgen dräut, mein Schädel brummt

und schmerzt im Übermaße,

der Mund ist taub, ein Tierchen summt

um meine müde Nase …



– Andrea M. Fruehauf –