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Sanchos Ballade


Song aus "Gestatten, Don Quichotte!"


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Lieber Gott, warum – ich wüsst es gern –

Hast du mich in diese Welt geschickt?

Jagst mich runter von dem Glitzerstern,

Hast mich aus dem Hort der Seligen gekickt.


Treibst mich durch die Jahre, machst mich alt,

Schweigst, wenn ich nach Hauptgewinnen frage,

Lässt mich, wie ich bin, auch zugeknallt

Branntweinmäßig. Lieber Gott, ich schlage


Vor: Ich geh dir künftig aus dem Blick.

Dein Gelauer oben runter stört mich sehr.

Hockst mir, alles besser wissend, im Genick,

Lässt mir keine Luft zur Gegenwehr.


Du, ich werde mich von nun an wehren

Gegen dich und deine Vormundschaft,

Meine Pläne reifen noch im Ungefähren,

Aber bald erlebst du sie als dauerhaft.


Losgelassen streif ich dann durchs Leben

(insofern hat sich der Kick dann doch gelohnt),

Bald benehm ich mich aus eigner Kraft daneben,

Denn der Himmel ist für mich jetzt unbewohnt.


Lieber Gott, was hältst du von der Sache?

Sagst du’s meiner Frau, wenn sie mich sucht?

Bleibst du mir gewogen, wenn ich’s mache?

Bleib ich auf Verdacht bei dir gebucht?



 – Peter Welk –



 


Frühling, noch ein Lied



– Als Gott, der laue Winde nordwärts trägt, 

Ist er am Morgen übers Land gekommen. 

Der Spross, der sich seitdem im Innern regt, 

Hat seinen Ruf, noch halb betäubt, vernommen. 


Schon wird er ungeduldig, keimt und drängt, 

Meint ICH sei’s, der ihn in den Kerker sperrte. 

Er ahnt, das Weiß, das in den Bäumen hängt, 

Ist nur der Auftakt roter Festkonzerte. 


Ich halte ihn ... umsonst, er bricht hervor 

Und bleibt sogleich an allen Düften kleben. 

Er schaut mich an und lacht, weil ich ihm schwor, 

Es könne nie mehr einen Frühling geben. 



 – Dirk Tilsner –