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 Zeichensetzung


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Geglaubt

gedacht zu haben

das eigene Denken

hätte längst die Grenzen

notorischen Starrsinns überwunden

freiwandelnd

Veränderungen artikulierend


Doch beständig

sind immer noch Punkte gesetzt

dorthin

wo Nebensätze Möglichkeiten ließen

im Weiterdenken der Sinn

seine Konturen erlangt

erlangen könnte


Stunden der zugelassenen Entmündigung

greifen in die Freiräume


Und wieder

bleibt nur das Ahnen



 – Silvia Kuhn –



 


Reisende


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 – Als unsere Reise begann 
auf jenem blutroten Blatt
weinten die Zweige
strecken sich die Bäume
und warfen ihre makellosen Stämme
gegen den Wind von Nord

Als jene Reise begann
auf genau diesem Blutrot
zerbarst unser jubelnder Blick
die Stille und echote
vor und hinter uns
wie ein Wellenspiel

Wir waren die Fraglichkeit
und die Antwort
wir waren der Zweifel
und das Verstehen

Beginnen ist so schön



 – Silvia Kuhn –





 gesetzt


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 – Füße gesetzt

nicht laufen

nicht gehen oder gar rennen

auch nicht gleich beide Füße


einen Fuß zaghaft gesetzt

mit den Zehenspitzen den Grund ausloten

dann mit dem ganzen Fuß spüren

und dann

erst dann Gewicht darauf geben


nicht alles

damit das Gleichgewicht bleibt

vielleicht auch der Rückzug?


Was ist es nur

das uns am Lostanzen hindert?



 – Silvia Kuhn –



 


entfügt


 – hören –


 – Der Wind zerschneidet meine Glieder

spielt mit ihnen zeitenverloren

klimpert, musiziert

 

Es liegt noch immer

Apfelduft auf den Wegen

gereift im Rückwärtsblick

 

Stadteinwärts fließt ein Strom

aus Leibern – unzerschnitten

 

Am Abend füge ich mich ineinander

und folge euch – nicht

nicht mehr



 – Silvia Kuhn –



 


verneint


– hören –


 – Ich habe mein Nein verschönt

aus der Ecke geborgen

ziviltauglich gestimmt

es ist nicht laut

es ist nicht leise

es übt sich noch

neben dem Ja

im Stehen

im Zumirstehen



 – Silvia Kuhn –