Mai 09, 2025



windweg nachhaus



 – Wind weht

ein paar Strähnen

aus meinem Lächeln –

wie Fingerspitzen

Harfe spielen.


Die Straße atmet flach,

die Laternen noch zu müde

für Licht.

Ich denke mir Schritte

wie kleine Versprechen,

die ich niemandem schulde.


Ein Auto rollt vorbei,

trägt ein Lied auf seiner Stoßstange

und einen Streit auf dem Rücksitz.

Ich nehme nur die Melodie mit.

Sie passt zu mir

wie ein Schatten,

der mich freiwillig begleitet.


Zuhause liegt

noch das halbe Gedicht

auf dem Küchenstuhl,

und der andere Teil

läuft barfuß durch den Hof

und lässt sich

sonnig vergessen.


Ich bin

nicht angekommen.

Bin nur hier.



 – Max von der Heydt –