Juli 30, 2025



Paris



 – Eiffelturm

Eisernes Gebet im Dunst.

Früh morgens: Leere, Stille.

Ein erster Wurm, eine erste Grille.

In den Cafés schon überall Kunst.

Männer mit Tintenhänden,

die Blicke fern und

wund.


Ein Mädchen tritt ins Licht,

wie eine offene Frage.

Jemand rezitiert ein Gedicht,

und es klingt wie eine Völkersage.

Ein Blinder überquert die Straße –

Taktgeber des

Unsichtbaren.


Die Nacht hat echte Leben verzehrt.

Der Morgen kommt schnell und hart.

Und in der Rue Mouffetard

wurde ein Ochse von hinten entleert.

Sein Fleisch ist so viel wert –

die Häute über dem Hoden

sind warm und zart.


Wer braucht schon einen Namen

in dieser Stadt,

die so viele dunkle Fenster hat.

Und jedes dunkle Fenster hat

einen hellen Rahmen.

Wir gehen anders,

als wir kamen.


Der Himmel hängt tief,

als wollte er hören, was wir verbergen.

Und wieder hängt ein Liebesbrief

an die Schlawiner und ihre Schergen –

im Café de Deux Magots,

in einem Türspalt, schief,

auf einer Tür vor einem

Stricherklo.


Die Nacht hier

ist ein Briefumschlag für dich.

Leer. Jemand spielt auf einem

Schifferklavier

Brel für die Huren und Diebe.

Man sagt, die Freiheit triebe

noch immer durch diese Stadt.

Und es stimmt:

In mir treibt alles, was Liebe

hat,

an.


 – Dionysos von Enno –



(KI-generiert)