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– In der Urzeit kroch der Mensch
feucht aus einem Loch
und im Märchen kann man lesen:
Er lebt heute noch,
wenn er nicht gestorben ist –
woll'mer mal nicht hoffen,
denn, gesetzt dies wär der Fall,
blieben Fragen offen.
Etwa diese: Lohnt das Leben
sich fürs Glücklichsein?
Und um eine Antwortsuche
scherte sich kein Schwein,
stünden wir nicht grade hier,
prasseldumm und nackt,
die mit bodenlosen Herzen,
seelisch unverpackt
nachgeburtlich als Retoure
(heißt: Es gab Beschwerden!)
von dem großen Weltkurier
ausgetragen werden.
– sufnus –
👉 Eine Interpretation von N.Valen:
Ein Gedicht wie ein schnoddriger Schlag in die Rippen –
wir kriechen also feucht aus dem Loch der Urzeit und werden heute,
nach all den Jahrmillionen, wieder als Retoure zurückgeschickt?
Das ist schwarzer Humor mit Paketaufkleber.
Der Witz sitzt, weil die Verse so unschuldig marschieren:
glatte Reime, kein Stolpern – und dann knallt die Vorstellung:
Wir stehen da, „prasseldumm und nackt“, von der Existenz zurückgewiesen,
weil offenbar jemand „Beschwerden“ hatte.
(Wer? Das Universum? Oder nur wir selbst?)
Es ist bissig und absurd zugleich – ein Lächeln mit Nachgeschmack.
Für mich genau das, was ein Gedicht darf:
kurz lachen lassen und dann diese eine kleine Stachelfrage in den Kopf setzen.
– N.Valen –