Sommer
– Vor seinem Schauspiel lässt er gerne warten,
Der große Regisseur. Er narrt erst hier
Und dort, hält sich zurück, scheint noch zu üben ...
Abrupt verwandelt er, von Freude schier
Verzehrt, das Bühnenbild in einen Garten.
Bei seiner Pracht brauchst du nur zuzulangen.
Schlaraffenland! Aus jeder Blüte spritzt
Ambrosia und flutet dich in Schüben.
Der Liebreiz, der am Tag dein Blut erhitzt,
Hält dich im Arm der lauen Nacht gefangen.
Im Rausch bemerkst du kaum wie das Gefilde
Sich einfärbt und allmählich Glanz verliert.
Noch tanzt du unbeschwert, bis aus dem trüben
Gewölk ein Paukenschlag den Schluss taktiert.
Der Abend, kühler jetzt, ermahnt zur Milde.
– Dirk Tilsner –