Januar 03, 2025
Januar 01, 2025
Man sagt, ich säh wie Elvis aus
– Man sagt, ich säh wie Elvis aus,
ich kann das – ganz ehrlich – nicht glauben.
Die Backen, die Ohren, darüber hinaus
die Nasenpartie und die Augen,
die wären angeblich bei Elvis und mir
wie sonst nur bei Zwillingen ähnlich.
Ich sage es unmissverständlich und hier:
Ich find den Vergleich reichlich dämlich.
Jetzt meinten sogar noch Charlotte und Björn,
man könne uns kaum unterscheiden,
ich säh aus wie Elvis. Ich kann‘s nicht mehr hör‘n.
Ich kann diesen Kläffer nicht leiden.
– Rudolf Anton Fichtl –
Make KLAATU great again
– Jetzt fahre ICH
den Zeigefinger aus,
schraube bedrohlich
die Augäpfel raus
&
krakeele mein Befinden
wie Befehle durch das Haus.
Jetzt nehme ICH
mich so ernst,
bis alle es tun
&
lasse EUCH keine Zeit
etwas auszuruhen.
Jetzt fordere ICH
vehement ein,
was mir niemals zustand,
bis jeder Widerstand
resigniert.
Jetzt werdet IHR
und EUER Stolz
zu Brennholz
für MEIN Leuchtfeuer
degradiert.
– KLAATU – Ihr Kandidat für die nächste Bundestagswahl!
(Nur echt in Großbuchstaben)
– klaatu –
Neujahrsmorgen
– Noch sitzt der Nebel im Genick,
noch trübt er nass den scheuen Blick,
verhüllt, was unschön und auch fein.
Ich könnte einfach glücklich sein.
er sucht bedächtig, äugt gemach
nach Nahrung und nach Unterschlupf.
Ich esse meinen Gugelhupf.
hält Glück und Unglück noch verborgen,
versteckt die Freuden und die Leiden.
Ich ahn’ das Schattenbild von beiden.
Dezember 30, 2024
Wie weit würde ich gehen,
wenn ich wüsste, wohin?
– In meinem
kaputten Glashaus
sitze ich
und
kaue Scherben.
Höre
das Gras wachsen,
bis mir fast
das Trommelfell platzt
und
versuche,
Türen offenzuhalten,
die besser auf ewig
geschlossen blieben.
In meinen Gedanken
scheiden sich die Geister
und
streiten sich
um das Sorgerecht.
Wenn wir schon
vor die Hunde gehen müssen,
will ich sie zumindest
vorher noch mal
streicheln dürfen.
– klaatu –
Dezember 28, 2024
Fragewolken
– Das Jahr klingt aus und wird Vergangenheit
und war doch eben noch zum Greifen nah,
man hat Probleme und verläuft sich in der Zeit
und steht am Ende ganz verwundert da
und lila Blitze um die Dächer schweifen:
Werd‘ ich im neuen Jahr die alten Fehler machen,
werd‘ ich vielleicht zu neuer Größe reifen?
wird mich ein Teufel in die Tiefe schmeißen,
werd‘ ich in Höllenschluchten schürfen,
wird mir ein Glücksschwein in den Hintern beißen?
schiebt man Probleme, die’s noch gar nicht gibt,
ins neue Jahr und vor sich her und durch die Zeit,
hinsteuernd Richtung Ewigkeit.
– Peter Welk –