Frühlingserwachen



 – In den Straßen (I)


Ich denk, ich schnupper Frühlingsluft,

doch riecht sie wie im Winter.

Ein Auto rast, sein Gas verpufft –

und Hunderte dahinter.


Der Lenz steht da, mir ist, er hat

ein Rümpfen um die Nase -

er bietet frischen Duft der Stadt,

sie schenkt ihm ihre Gase.



In den Hinterhöfen (II)


Der Lenz will sich im Hinterhof

verdienten Beifall holen.

Dem Menschen ist sein Gang zu doof –

der setzt auf Grill und Kohlen.


Hier hat der Lenz es wirklich schwer –

mir deucht, ihm ist zum Heulen.

Er schenkt der Welt sein Blütenmeer,

und die grillt Puten-Keulen.



Auf dem Land (III)


Der Lenz zieht zum Bereich der Bauern,

den Blümchenduft noch in den Nüstern,

da lässt ihn ein Geruch erschauern,

draufhin hört man entsetzt ihn flüstern:


«Bin Freund der Landschaft und der Stille,

jedoch kein Fan von jedem Mist.

Ich sag auf türkisch: Güle! Güle!»

Was wohl mit Tschüss! identisch ist.



 – niemand –