Von Dieben, Räubern und Mördern



 – Die Steppe ziert, nach altem Brauch,

gelegentlich ein dürrer Strauch.

Und was, wenn nicht?, hör’ ich euch fragen.

Dann hat der Strauchdieb zugeschlagen.


Zitronentee schmeckt gut, doch passen

Zitronen meistens nicht in Tassen.

Drum braucht der Mensch in jedem Alter

die Dienste der Zitronenfalter.


Im Sommer kann man, statt zu schwitzen,

bequem auf einer Parkbank sitzen.

Und wenn die Parkbesucher stehen?

Dann gilt: Ein Bankraub ist geschehen.


Der Mörder kam, das Opfer schlief.

Doch als der Mörder lauthals rief,

hat er zu Tode es erschreckt:

Ein schwerer Rufmord war perfekt.


Was tönt der Glockenschlag so dumpf?

Was riecht es nach getrag’nem Strumpf?

Hier kommt die Antwort auf die Fragen:

Die Käseglocke hat geschlagen.


Von der Geliebten angestiftet,

hat einer seine Frau vergiftet.

Der Polizei entgeht das nicht:

Jetzt steht er vor dem Pilzgericht.


Im Haushalt darf ein Dieb nicht fehlen:

Im Notfall geht er für uns stehlen.

Doch mancher Dieb ist schlicht zu groß:

Ein Taschendieb – das wär’ famos.



– Martin Möllerkies –