Unterwegs
– Der Tod ist heute wundersamer Laune.
Er schreitet summend über warme Hügel,
Am Hut ein Sträußchen flüsternder Alraune,
Verdreht sich kurz vor eines Steines Spiegel
Und putzt verschmitzt mit munterem Geraune
Dem nächsten Engel einfach so die Flügel.
Des Nächtens hielt er Ernte, welche Wonne!
Er schnitt und mähte, löschte ein paar Kerzen,
Vergatterte die beinerne Kolonne
Wie aufgeräumt, um hie und da zu scherzen.
Er fächelt sich ein Wölkchen vor die Sonne
Und ruht ein wenig, pflegt die alten Schmerzen.
Zum Abschied winkt er einmal noch den Linden.
Sie rauschen leise, ohne je zu klagen,
Und sehen ihn im nahen Wald verschwinden.
Schon bald ertönt sein emsig lautes Schlagen.
Er eilt sich, um aufs Neue zu befinden
Und lässt den Wind die Kunde weiter tragen.
– Andrea M. Fruehauf –