Vögel in der Vorstadt
auf dem Bürgersteig gegenüber
hüpfen in wachsender Ungeduld
Vertreter der Rabenpolizei
– Christian Fechtner –
– Ha ha ha habe
schon ewig nicht mehr
außerhalb des Konjunktivs gelacht,
denn immer häufiger
bleibt es mir
einfach im
Ha Ha Ha Halse stecken,
wie ein viel zu dicker Hund
in einer viel zu kleinen Katzenklappe.
Hi hi hi hilflos schaue ich
aus dem Fenster meiner Seele
und sehe all die Dinge,
über die ich früher mal lachen konnte,
in einer immer länger werdenden Conga-Schlange
auf- und abtanzen,
während meine Spaßkanone
nur noch nutzlose Platzpatronen
auf menschenfressende Spatzen verschießt.
Ho ho ho hoffnungsvoll
höre ich mich hin und wieder
selbst im Keller kichern,
doch wenn ich nach unten gehe,
um nachzuschauen worüber eigentlich,
ist mir der Fro ho ho ho sinn
auch schon wieder vergangen.
Wer zuletzt lacht,
lacht am besten
… so, da ha ha ha ss
ich es gar nicht erst
hören muss …
– klaatu –
Er ist die Ruhe selbst, der frühe Sonntagmorgen!
Die Straßen friedlich, kein Verkehrsradau.
Kein Staub. Der Himmel, sonst stets grau,
Ist heute klar und schimmert dunkelblau.
Kein Mensch ist unterwegs. Nur ich, um Brötchen zu besorgen.
Wie weggeblasen sind sie, all die Alltagssorgen,
Und gut gelaunt ist auch die Bäckersfrau.
«Sechs Schrippen?», fragt sie. Ich sag': «Ganz genau!»
Ich spreche Italienisch heute. Ruf' zum Abschied: «Ciao!»
Ich könnt' die ganze Welt umarmen heute Morgen!
– Fritz Pfeiffer –
kleine Korrektur
– Wahrheit lässt sich schwer ertragen,
Lügen braucht's zum kleinen Glück,
dass am Ende alle fragen:
War es nicht ein schönes Stück?
Schnell noch die Bilanz verbessert,
fort mit jenen roten Zahlen –
Alles, was den Gram entwässert,
trocknet uns zum Schluss die Qualen!
Sonnentau statt Regenplage
zieht so ins Gedächtnis ein,
wird dein Los zur letzten Frage,
soll es keine Niete sein.
Steck zum Abschied ein paar Zeilen
stimmungsvoll dir ans Revers!
Allen, die vorübereilen,
fällt dein Abgang dann nicht schwer.
– James Blond –
– Ich bin es satt, ich hab‘ genug
Ich flüchte abends in Spelunken
Die Zeit mit dir war Selbstbetrug
War damals blind oder betrunken
Ich gebe zu, ich war verliebt
Ich lauschte deiner Anamnese
Wir tranken Tee, fein durchgesiebt
Bestaunten deine Beinprothese
Wie quietschte sie beim Liebesspiel!
Sie zeigte uns ihr eignes Wesen
Beim Höhepunkt pfiff ein Ventil
Da war doch früher keins gewesen!
So folgen dir stets Hundehorden
Dein Zahnersatz, vom Trödelmarkt
Der linke Busen zeigt nach Norden
Doch dein Toupet, stets frisch geharkt
Die Ohr-OP, sie war in Polen?
Das können nur Experten machen!
Die Muschel links zeigt stark nach oben
Die Rechte wackelt stark beim Lachen
Wir trennen uns, ich kann nicht mehr
Jedoch dein Bart, das war der Clou!
Du willst noch Sex? Das fällt mir schwer
Doch schick mir nur die Teile zu …
– Volker Teodorczyk –