Tüt-tüt!
– niemand –
– niemand –
Lebte Jesus jetzt und hier,
wäre Kirche nicht sein Bier,
doch von Rio bis nach Mailand
kennte jeder diesen Heiland,
denn er würde über Grenzen
internettend influencen.
Christus handelte flexibel
und verkaufte selbst die Bibel
wie auch Filmclips seiner Wunder
neben Merchandising-Plunder,
Jesuslatschen beispielsweise
oder aber Götterspeise.
– Didi.Costaire –
Ich klopfe an die Tür des Steins.
«Ich bin's, mach auf.» (W. Szymborska)
Die Haltbarkeit klebt außen an den Dingen
als Zweck und Wert am Weltenmobiliar,
will auch der Sinnsuchgeist ins Tiefe dringen,
das Schöne zeigt sich oberflächlich wahr.
Und bohrt sich einer durch die Daseinsrinde
und hofft im Untergrund auf reichen Lohn
(die Kindernarretei vom Such-und-finde):
Er stößt auf Dreck und ein Das-gibt-es-schon.
Wir Außenseiter ohne Innenleben!
Wir steh‘n mit mehr als einem Bein im Sein,
zwar möchten wir zum Kern der Dinge streben,
doch graben uns nur in uns selber ein.
– sufnus –
– Ich lieg' am Strand. Und eine leichte Brise
Zaust mir das Haar, streicht über mein Gesicht.
Ich lieg' im warmen Sand, und ich genieße
Den schönen Tag, bar jeder Alltagspflicht.
Ich schließ' die Augen, hör' den Wellenschlag;
Mal ist die Brandung leise und mal laut.
Das süße Nichtstun prägt den langen Tag.
Ich spüre Salzkristalle auf der Haut.
Glückseligkeit schlägt mich in ihren Bann,
Und wenn es ginge, hielte ich die Zeit an.
Ich könnt' die ganze Welt umarmen, küssen.
Heut' ist ein Tag, an dem man gern vergisst,
Dass alles auf der Welt vergänglich ist,
Und dass wir eines Tages sterben müssen.
– Fritz Pfeiffer –
– Kennst du das Lied der Flocken
im Garten hinterm Tor
sie schweben weiß
sie singen leis
unhörbar für das Ohr
Die kleine weiße Kehle
ist nebelperlenfein
nur Herz fühlt sich und Seele
in solchen Sang hinein
Da geht so ein Vibrieren
wie feinstes Himmelslicht
halt an
und du kannst spüren
das Ohr vermag es nicht
– niemand –
Ich brat mir grad ‘ne Fischboulette
im Campingbus (mit TÜV-Plakette),
da nervt mich unentwegt Annette
und nörgelt ständig rum, sie hätte
viel lieber als die Perlenkette
und als die Österreich-Vignette
zum Hochzeitstag an dieser Stätte
‘ne nette Trockentrenntoilette.
Dann spielt sie auf der Klarinette
noch zwei, drei Haydn-Menuette.
– Rudolf Anton Fichtl –
– Los,
wir trinken
süßes Nichts
aus leeren Krügen
&
schreien Fragen,
bis die Antworten
sich fügen, wie:
«Träumen Schnecken
manchmal
von Überschallflügen?»
oder
«Genießen Klaustrophobiker
das Leben
auch in vollen Zügen?»
Dies ist
eine Welt
voller Lügen
– sogar dieser Reim
will euch betrügen! –
&
auf dem Rücken
seines Reiters,
wiehert das Pferd
vor Vergnügen.
Fällt mir
noch ein Reim ein
auf -ügen?
Nein?
Dann muss das
für heute genügen.
– klaatu –
*enstanden am 14.11.2024 – explizit NICHT auf Rügen