Erfolglos
– Stefan Pölt –
– Stefan Pölt –
– dunst erhebt sich aus den wäldern
krähen schreiten auf den feldern
jedes blättchen wippt und tropft
regengüsse gingen über
wald und ackerkrume nieder
hör nur – meister specht – er klopft
klopft an tiefgefurchter rinde
dass er fette Larven finde
eh‘ er suchend weiterfliegt
tropfen fallen aus den wipfeln
prallen ab von tannenzipfeln
bis sich jeder grashalm biegt
voll von wasserperlenketten
feuersalamander retten
sich indem sie bergwärts zieh‘n
kleine bächlein gluckern leise
schneiden schneisen auf der reise
und die waldameisen flieh‘n
nasse himbeersträucher schwanken
dicke weinbergschnecken zanken
viel zu langsam dass wir‘s seh‘n
rote gummistiefel schmatzen
springkrautsamenkapseln platzen
dort am wegrand wo wir geh‘n
hör – der wind bringt neues rauschen
sieh wie sich die blätter bauschen
da – der nächste regenguss!
schön ist so ein wald im regen
und auch nicht ein grund weswegen
man jetzt heimwärts gehen muss
also stapf ich noch ein stückchen
sammle hier und da ein glückchen
ach - wie ist's hier draußen fein!
ist es wahr? kommt da die sonne?
komplettiert die wanderwonne?
sag - was könnte schöner sein!
– claudia neubacher –
Urplötzlich ertönte ein Chor von Posaunen,
ein gülden und vollmundig strahlender Klang.
Verzaubert entrückt mit unendlichem Staunen,
so glaubt ich zu schweben, als Engelsgesang
auf himmlische Weise in schillernden Sphären
durch Blüten, die tanzten wie Elfen im Licht,
mich bebend verzückte, und fast schon als wären …,
erschien ganz allmählich Kai-Uwes Gesicht.
Er sagte, ich sei in der Mauer gestanden
und habe dabei noch den Freistoß moniert,
da habe der Zwölfer nen exorbitanten
Gewaltschuss mir voll in die Eier platziert.
– Rudolf Anton Fichtl –
Song aus "Gestatten, Don Quichotte!"
Lieber Gott, warum – ich wüsst es gern –
Hast du mich in diese Welt geschickt?
Jagst mich runter von dem Glitzerstern,
Hast mich aus dem Hort der Seligen gekickt.
Treibst mich durch die Jahre, machst mich alt,
Schweigst, wenn ich nach Hauptgewinnen frage,
Lässt mich, wie ich bin, auch zugeknallt
Branntweinmäßig. Lieber Gott, ich schlage
Vor: Ich geh dir künftig aus dem Blick.
Dein Gelauer oben runter stört mich sehr.
Hockst mir, alles besser wissend, im Genick,
Lässt mir keine Luft zur Gegenwehr.
Du, ich werde mich von nun an wehren
Gegen dich und deine Vormundschaft,
Meine Pläne reifen noch im Ungefähren,
Aber bald erlebst du sie als dauerhaft.
Losgelassen streif ich dann durchs Leben
(insofern hat sich der Kick dann doch gelohnt),
Bald benehm ich mich aus eigner Kraft daneben,
Denn der Himmel ist für mich jetzt unbewohnt.
Lieber Gott, was hältst du von der Sache?
Sagst du’s meiner Frau, wenn sie mich sucht?
Bleibst du mir gewogen, wenn ich’s mache?
Bleib ich auf Verdacht bei dir gebucht?
– Peter Welk –
– Nur einmal noch will ich die Amsel hören
und Regen, wie er sommers leise rauscht.
Bringt Maienblumen, dass sie mich betören
und blauen Wind, der mir ein Wölkchen bauscht.
Und mag mich keines dieser Wunder halten,
kein Schwanensang auf spiegelglatter See,
dann soll die Brise weiße Tauben falten,
bis dass sie innehält: Aloha ‘Oe.
– Andrea M. Fruehauf –
– Heute konnt er sich kaum zügeln
ihm gehörte heut die Welt
flog auf unsichtbaren Flügeln
quer durch Wiese Wald und Feld
Blies vergnügt ins Röhricht rein
auch ein Wind kann töricht sein!
Zerrte wild an Waldes Blättern
legte Kornfelds Ähre flach
heut war ihm nach Dauerwettern
diesem Wunsch gab er halt nach
Hat sich froh durchs Dorf gepfiffen
Dach und Zaun zurecht gerückt
hier und dort noch zugegriffen
und den Weg mit Bruch bestückt
Stürmisch war wohl die Devise
jeder leise Ton verpönt
dass die alte Dorfremise
noch nach «Heavy Metal» tönt
– niemand –