An der frischen Luft
– Stefan Pölt –
– Stefan Pölt –
Sie schreiben [sie schrieben
schon immer getrieben
von kruden Ideen]
Sie sehen kaum hin
beim Schreiben aufs Treiben
der jengen die stehen
im Leben
Sie schweben halt gern –
doch wohin?
Erst gestern erblickte ich einen
hoch oben
der saß auf zwei Wolken
die Nase im Dunst
Es machte den Eindruck
als müsst ich ihn loben
ich lobte –
Solch Aufstieg
ist schließlich auch Kunst
– niemand –
– Verwandtschaftsbeziehungen sind mir ein Graus,
ich kenn mich bei so einem Wirrwarr nicht aus.
Ob Großtante oder Cousin zweiten Grads –
mein Stammbaum ist Teil eines Nudelsalats.
ich sei auch mit unseren Kindern verwandt.
– Stefan Pölt –
– Lang aufgereiht erwarten Stühle
in dunkelblauer Abendschwüle
den Neubelag von Körperteilen,
aus denen Seelen dann enteilen,
um in der eingegleisten Bahn
zu kosten Wagners Bühnenwahn.
Einst sollte hier am deutschen Wesen
die Bühnenkunst weltweit genesen –
sie ist davon, weil's manchen mundet,
noch immer nicht im Kern gesundet.
– James Blond –
Mit Lockenwicklern steht sie an der Tür
Du bist zu früh Junge
Opa Karlheinz im Unterhemd liest Bild
Dann legt Oma mir Braunkohl auf den Teller
Und ich weiß jetzt auch nicht
– Aron Manfeld –
– Wie ich da in meinem Nest
sitze, in die Bemme beiße,
kommt ein Sturm (aus Budapest),
rüttelt mich beziehungsweise
an dem Haus, im Gegensinn
wanken Ziegel, danken leise
ab und segeln sonstwohin,
Fenster, Türen – braune, weiße
springen fort! O welche Not,
selbst der teure, seltsam heiße
Kandelaber stellt sich tot!
Alles wackelt, Schrank und Fach,
Fluten tropfen eimerweise
durch das offne Schindeldach,
Balken stürzen, eine Schneise
der Verwüstung ist mein Heim,
das ich grad in eignem Schweiße
bauen ließ. Am Bahngeleise.
Himmelherrgottnochmal Scheiße!
– Andrea M. Fruehauf –
Kann wahre Schönheit einfach nur beschlossen sein
Und die Belüftung sehe ich als leichte Last,
Die Unsereiner trägt. Mit Gleichmut. Warum nicht?
Ich bin als Hund gesamtkunstwerklich schön.
Ich schmücke Alben und Kalender. Ein Gedicht
Ward meiner Schönheit zugeeignet – nix von Flöhn,
Wie man es sonst in Hundelyrik häufig findet,
Hat mir der Dichter ehrabschneidend angehängt,
Er sieht in mir den Hund, der Blicke bindet,
Der sich in aufgeklappte Herzen windet
Und Kenner zu Entzückensschreien drängt.
– Peter Welk –
– dickdu bistomulto wanstki
dreckdu wischdibumsdi swiff
putzni bimski schmutzwo dranski
nimstu ataodaziff
waxta nixta bartonotti
kalkalotti kolofon
isstumiso spriss taflotti
hilfta nimapitra lon
saxtu paxtu nixmizinski
koko lores plumpaquatsch
sinstu finstu hirnis hinski
rinnski blinskimitsch padatsch
– Claudia Neubacher –