Meins
Andrea M. Fruehauf
Andrea M. Fruehauf
– Lieber Gott, er wird nun zu dir kommen,
Wenn er Glück hat, lässt du ihn auch rein,
Warnen solltest du die andern Frommen,
Denn er wird kein Bagatellfall sein.
Wenn er kommt, verhülle deine Engel,
Lass die rosa Wolken eingepackt,
Nimm den Neuen väterlich am Gängel
Und verbiet‘ ihm den Dreivierteltakt.
Unten hat er sich enorm verschwendet,
Niemand sah ihn schief im Leben stehn,
Immer hat er sich dem Witz verpfändet,
Und zur Beichte ließ er and‘re gehn.
Lass ihn spüren, dass der Ernst des Lebens
Nunmehr auch für ihn beginnen wird,
Sag ihm deutlich, dass er nun vergebens
Sich aufs Leichtgepäck besinnen wird.
Wenn es sein muss, lieber Gott, verbinde
Ihm die Augen vor dem ew‘gen Glück,
Dass er möglichst bald zur Reife finde,
Und dann, bitte, schick ihn uns zurück!
– Peter Welk –
– Das Jahr neigt sich dem Ende zu,
die Felder legen sich zur Ruh
von Flocken sanft bedecket,
da hast wohl, frecher Winter, Du
gar hurtig Schnee und Frost im Nu
aus tiefem Schlaf erwecket.
Die Nacht erstarrt in kaltem Blau,
die Feldmaus träumt in ihrem Bau
von Bucheckern mit Schleifen,
und ich bin kurz vor Gaggenau
der Grund für einen Megastau
mit meinen Sommerreifen.
– Rudolf Anton Fichtl –
– Andrea M. Fruehauf –