sonne
nimm doch das fette grinsen
aus dem blau
schau etwas sanfter milder
zu mir nieder
denn wieder
fühle ich mich mau
und wieder geht ein tag
mir in die binsen
lass deine ultraschau
und nimm
vom himmelsblau
dein fettes grinsen
– niemand –
– wenn ich zurückdenke
sehe ich abenteuer barfuß
über stoppelfelder laufen
auch der duft ist wieder da
omas ofengebackenes brot
heißhunger nach einem tag
im nahen teich verplantscht
vertrödelt im sprenkelschatten
der streuobstwiesen
und dann doch keinen bissen
runterkriegen
als hätte ich den kuss
verschluckt
den allerersten
– monalisa –
Es war so eine Nacht mit Sommer, Mond und Wein,
Ein Gartentisch – und zwei Verrückte sitzen da und bauen
Das Universum um in eine Welt aus lauter Pusteblumen,
Hanna, du lachst, ein quietschvergnügtes Schepperlachen
Aus Tiefen hochgeholt, schiebst mir den Rotwein hin:
Zum Wohl auf alle, die schon in den Betten liegen,
Ich bin erst übermorgen müde! Auf das Leben!
Und wie du plötzlich ernst sein konntest! Wie ein Kind,
In jener auf den Kopf gestellten Nacht. Jetzt steht er oben
Und hakt sich bei dir unter, wenn du kommst:
Madame, Sie werden hier erwartet, kleine Runde,
Der Shakespeare hat sich angesagt, der Morgenstern,
Der Ringelnatz bringt Pellkartoffeln mit und Quark,
Uns beide hat man als Gesangsduett verpflichtet,
Wir singen von den längst vergangnen Fernen,
Vom Zeitverschwenden hinter allen Sternen,
Und dass es schön war unten auf der Erde.
– Peter Welk –
– Weiße Laken, Ärmel wehen
Hemden flattern froh im Wind
Unterwäsche, Sonntagsblusen
Auf den Hosen ein paar Flecken
Und der Kinder Schmusedecken
Bis zum Gartenzaun die Leine
Hell und strahlend der Behang
Selbst die alte Arbeitsjacke
Hat nach Mutters Würgegriffen
Fast das Weiß von Ausflugschiffen
Auch die Sonne gibt sich Mühe
Und mit warmem hellem Schein
Streichelt sie die Garnituren
Wie mit weichen zarten Pfoten
Spielt sie lautlos ihre Noten
Fast zum Ende der Sonate
Kann ein Mutterherz verzeihen?
– Volker Teodorczyk –
– Dass am frühen Abend eines lauen
Spätseptembertages in Athen
deutlich mehr als hunderttausend Frauen
aus Kambodscha nackt zum Shoppen gehn
und dabei die Hymne von Angola
jeweils mit Kartoffeln in der Hand
hinter einem Truck von Coca Cola
lauthals schmettern, bis ein Doktorrand,
auf dem Kopf zwei weiße Turteltauben,
«Schluss jetzt!» ruft und Tee mit Rum verspricht,
ist im Grunde letztlich kaum zu glauben,
völlig ausgeschlossen aber nicht.
– Rudolf Anton Fichtl –